AUSSTELLUNG „AQUARELLE – ALS DIE FARBE INS WASSER FIEL“

AUSSTELLUNG

in der Galerie „Félix“

AQUARELLE – ALS DIE FARBE INS WASSER FIEL
E.R.N.A., Rita Geißler, Katharina Kretschmer,
Mechthild Mansel, Maria Mednikova, Helen Mortlock und Christine Wahl

Eröffnung am Samstag, 12. März 2016, 11 Uhr

Dauer der Ausstellung bis 9. April 2016

Stillleben_mit_Blumen_und_buntem_Tuch_Maria_Mednikova_Aquarell_auf_Papier_2016

Stillleben_mit_Blumen_und_buntem_Tuch_Maria_Mednikova_Aquarell_auf_Papier_2016

Die_Morgenstille_Maria_Mednikova_Aquarell_auf_Papier_2014

Die_Morgenstille_Maria_Mednikova_Aquarell_auf_Papier_2014

Hiddenseer_Landschaft_Maria_Mednikova_Aquarell_auf_Papier_2015

Hiddenseer_Landschaft_Maria_Mednikova_Aquarell_auf_Papier_2015

Boddenlandschaft_Maria_Mednikova_Aquarell_auf_Papier_ 2015

Boddenlandschaft_Maria_Mednikova_Aquarell_auf_Papier_ 2015

Die Geschichte des Aquarells reicht zurück bis zur Höhlenmalerei. Aber erst die rasche Entwicklung der Papierfabrikation im 15. Jahrhundert schafft die entscheidenden Voraussetzungen für das Aufblühen dieser Technik. Denn was man braucht ist – neben Wasser, Farbe und einem geschmeidigen Pinsel – das entsprechende Papier. Es ist das Wasser, das die Farben zum Leben erweckt, aber die Beschaffenheit des Papiers bestimmt den Gesamteindruck. Ein zum Aquarellieren geeignetes Papier muss saugfähig sein, mit einer eher rauen Textur und dennoch glatt genug, dass sich die in Wasser gelösten Farbpigmente gleichmäßig verteilen und anhaften können.

Die Aquarellmalerei ist alles Andere als eine brave Freizeitbeschäftigung. Der Umgang mit den verfließenden Farben gehört zum Schwierigsten in der Malerei. Ein gutes Aquarell entsteht aus dem gelungenen Zusammenspiel von Zufall und Willen, lebt von Farbe, Ausdruck und gezielter Reduktion. Der Künstler muss sich dem Material Farbe widmen, sich von ihm leiten lassen und den Zufall lenken. Die Leichtigkeit eines Aquarells darf nicht darüber hinwegtäuschen, welch hohe Konzentration und Erfahrung es erfordert.

Es lässt kein Zögern zu, keinen Irrtum, nichts kann verbessert oder geändert werden. Im Gegensatz zu einer Malerei in Öl oder Acryl, in der es möglich ist, helle Farben auf dunkle Töne aufzutragen und beliebig viele Korrekturen vorzunehmen, muss sich der Aquarellist mit sicherer Hand von den hellen Farben zu den dunkleren vorarbeiten. Ein besonders faszinierender Punkt ist, dass das Papier selbst als hellste Tönung zu einem wichtigen Teil der Arbeit avanciert. Ein Zitat von Paul Klee nach seiner Tunisreise sagt: „… das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins.“

Meistens entsteht das Aquarell direkt am ausgewählten Platz, unter freiem Himmel. Künstler wie Rembrandt und Dürer nutzten das Aquarell besonders zu Studienzwecken und Vorarbeiten für große Ölgemälde. Erst im 18. Jahrhundert wurde es zu einer eigenständigen und wertgeschätzten Kunstform, eine Entwicklung, die eng verbunden ist mit dem Namen William Turner. Auch Künstlergrößen wie Cézanne, Delacroix und Nolde festigten den Stand des Aquarells in der Kunst.

Es ist uns ein Anliegen, diese Technik, die ein hohes handwerkliches Können erfordert, zu verteidigen, in einer Zeit, in der die zeitgenössische Kunst in Konzepten schwelgt, die den Zugang zu ihr nicht leicht machen. Folgende sieben Künstlerinnen sind dazu aufgerufen: E.R.N.A., Rita Geißler, Katharina Kretschmer, Mechthild Mansel, Maria Mednikova, Helen Mortlock und Christine Wahl.
Lieselotte Rojas Sanoja, Galerie „Félix“